Beliebte Reiseziele Februar: Fasching in Tirol

Kunstvoll geschnitzte Holzlarven, Hexen und Bären, monatelange Vorbereitung und ein Glanz in den Augen können nur eines bedeuten:  Fasnachtszeit im Reiseziel Tirol. Diesmal haben die Kinder das Zepter in der Hand. Früh übt sich, wer einmal ein großer Fasnachtler werden will: In Imst und Fiss beherzigen die jungen Burschen das ganz besonders. Zusätzlich zu den traditionsreichen Fasnachten der Erwachsenen haben sich im Laufe der Jahre in diesen Gemeinden Kinderfasnachten – in Fiss das Kinderblochziehen und in Imst die Buabefasnacht – entwickelt. Aus einem einfachen Grund: Man stelle sich nur die Ungeduld der jungen Burschen vor, die bis zum 14. bzw. in Imst sogar bis zum 16. Geburtstag warten müssten, um an den großen Fasnachten teilnehmen zu können.

Eine Stadt im Ausnahmezustand
400 Burschen lassen die Stadt Imst zu einer Fasnachtshochburg in Kinderhänden werden – so viele Fasnachtsbegeisterte werden nämlich an der traditionellen Buabefasnacht teilnehmen. Mit dabei im Februar Reiseziel sind auch Simon und Johannes Ewerz. Die Brüder aus Imst sind vom Fasnachtsfieber infiziert – kein Wunder, wenn schon der Urgroßvater ein begeisterter Fasnachtler war und in ihrer Verwandtschaft jeder ein Roller, Scheller, Sackner oder Spritzer ist. „Bis heute hat sich die Tradition in der Familie erhalten, deshalb wollen wir natürlich auch dabei sein“, erzählen sie von der Faszination Fasnacht. Der 13-jährige Simon hat bereits eine Buabefasnacht miterlebt und kann das Ereignis kaum erwarten: „Ich verkörpere den Roller. Gemeinsam mit meinem Scheller bilde ich ein Paar und führe ein ‚Gangl‘ auf.“ Bis das „Gangl“ – das Tanzspiel der Scheller und Roller– und alle anderen Choreographien sitzen, finden nach der Vollversammlung am 6. Jänner aber noch wöchentlich Proben unter Aufsicht der erwachsener Betreuer, der sogenannten Säckelmoaschter, statt – und darauf freut sich Simon schon sehr.

Johannes war bei der letzten Buabefasnacht, die immer zwei Jahre vor der großen Fasnacht der Erwachsenen stattfindet, noch zu jung, um in eine der zahlreichen Rollen zu schlüpfen: Erst ab 6 Jahren und bis 16 ist den Burschen eine Teilnahme erlaubt – Mädchen und Frauen sind bei den Fasnachten traditionellerweise nicht dabei. Johannes hatte bei der letzten Buabefasnacht trotzdem Glück: Gemeinsam mit seinen Freunden durfte er bei der Hexenmusik dabei sein. Eine bleibende Erinnerung für den heute 10-jährigen: „Ich weiß noch, dass es schon ziemlich kalt war“, gibt er zu. „Aber nach Hause gehen, das käme nie in Frage. Für die Fasnacht hält man das aus.“ Diesmal ist der engagierte junge Fasnachtler ein Altfrankspritzer, eine Ordnungsmaske, die den Weg für Scheller, Roller und Lagger freihält. „Ich hole Wasser aus dem Brunnen und spritze damit auch die Zuschauer nass“, grinst der Imster. Damit sich die jungen Burschen in ihrem Feuereifer nicht überschätzen, stehen ihnen auch diesmal rund 150 Betreuer zur Seite, die ihnen die Larven zurechtrücken, sie mit Speisen und Getränken versorgen und den Weg durch engen Gassen freihalten. Fünf Stunden ziehen die Fasnachtler durch Imst, bevor kurz nach 17 Uhr alle zum letzten „Zschammschalle“ zusammenkommen - und die meisten wohl in Gedanken schon bei der nächsten Fasnacht sind...

Alle zwei Jahre regieren auch in Fiss die jungen Burschen – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Organisiert wird das Kinderblochziehen, ein Original-Pendant zum Blochziehen der „Großen“, das alle vier Jahre stattfindet und zu den traditionsreichsten Fasnachten im Alpenraum gehört, nämlich von den jungen Burschen selbst. Dafür wird unter den 52 jungen Teilnehmern ein sechsköpfiges Komitee bestimmt. Die Kinder organisieren bei der Fasnacht alles selbst: angefangen von den Kostümen, über die Verpflegung der Zuschauer bis hin zur Finanzierung und Werbung. Bei Fragen stehen ihnen sechs Experten des „großen“ Blochziehens zur Seite.  Der Obmann des Kinderblochziehens ist heuer der 13-jährige Gabriel Neururer, der, wie die meisten, durch seinen Vater zur Fasnacht kam: „Das Blochziehen hat mich immer schon begeistert. Es jetzt selbst mitzuerleben und zu organisieren, macht mir wirklich Spaß“, erzählt er. Er investiert viel Zeit in sein Hobby Fasnacht, einmal pro Woche trifft er sich jetzt bereits mit dem Komitee. „Das macht mir nichts aus, es lohnt sich ja“, ist er überzeugt. Diesmal wird er bei der Fasnacht den Bär verkörpern, eine der Hauptrollen. Mit dieser Figur sorgt er dafür, dass der Bloch, ein großer, schwerer Zirbenbaum, der am Ende der Veranstaltung versteigert wird, reibungslos durchs Dorf gezogen werden kann. 2000 bis 3000 Zuschauer hat das Kinderblochziehen in der Vergangenheit angelockt. Wird Gabriel diesmal besonders nervös sein? „Ein bisschen Nervosität ist immer dabei“, gesteht der Jungobmann, schließlich geht es um seine Herzensangelegenheit.

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